Diversität der Blütenpflanzen

Prof. Dr. Regine Claßen-Bockhoff

Universitätsprofessorin i.R.

 

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Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Genese von organismischer Vielfalt, insbesondere von Blüten. Die heutige Vielfalt ist das Ergebnis einer Millionen Jahre langen Evolution, die durch ständige Veränderung, innovative Erfindungen und Anpassungen geprägt ist. Um die evolutionären Zusammenhänge besser zu verstehen, verfolgen wir einen fächerübergreifenden Ansatz.

  • Wir untersuchen die Formbildung pflanzlicher Organe von ihrer Entstehung am Bildungsgewebe (Meristeme) bis hin zur adulten Gestalt unter Verwendung der Rasterelektronenmikroskopie (REM), Histologie und Life Imaging-Mikroskopie. Die Ergebnisse sind für die Merkmalsevolution, Entwicklungsgenetik (evo-devo) und Modellierung von Wachstumsprozessen relevant.
  • Wir analysieren die funktionelle Konstruktion von Blüten im ökologischen Kontext und führen dazu biomechanische, blütenbiologische und reproduktionsbiologische Experimente im Labor (Kraftmessung an Blüten), im Botanischen Garten (Wahlversuche mit Hummeln und Honigbienen an künstlichen Blütenmodellen) und im Freiland (aktuelle Projekte: Kalifornien, Peru, Türkei) durch. Die Ergebnisse tragen zum Verständnis der Lebensbedingungen und Interaktionen von Pflanzen mit ihrer Umwelt bei und können darüber hinaus im Biotop- und Artenschutz verwendet werden.

Unser Modellsystem ist die Gattung Salvia (Lippenblütler), die sich durch den allgemein bekannten Schlagbaummechanismus zur Bestäubung auszeichnet. Die erhobenen Daten zur Entwicklung, Funktion und Ökologie der Blüten werden auf vorhandene und selbst erstellte molekulare Stammbäume bezogen und zur Rekonstruktion von Evolutionsprozessen verwendet.